Medizinische Druckluft (Aer medicalis)

Aer medicalis ist der Fachbegriff für medizinische Atemdruckluft mit Arzneimittelzulassung. Sie findet vorrangig Anwendung in der Medizin, insbesondere in der Anästhesie, Beatmungs- und Aerosoltherapien sowie zur Unterstützung der Atmung von Patienten. Die Verwendung von Druckluft als Atemluft in der medizinischen Praxis unterliegt speziellen Anforderungen an die Luftqualität, Verfügbarkeit und vor allem an die Sicherheit der Patienten. Da diese Luft direkt in den Patienten gelangt, wird sie als Arzneimittel betrachtet und unterliegt den Richtlinien des Europäischen Arzneibuchs, der European Pharmacopoeia. Die Herstellung und Verteilung von medizinischer Druckluft im Krankenhaus folgen der Norm ISO 7396-1.

Höchste Qualitätsansprüche für Druckluft als Behandlungsmaßnahme

Die sterilisierte Atemluft steht den Behandlungsräumen in Krankenhäusern heute meist über zentrale Kompressorstationen zur Verfügung. Dazu muss die Druckluft auf ein sehr hohes Qualitätsniveau aufbereitet werden. Maßgeblich sind hier die in der Norm ISO 8573-1 definierten Druckluftqualitätsklassen 1 für Feststoffpartikel und Restaerosole und die Qualitätsklasse 4 für den Feuchtegehalt. Zusätzlich muss die Druckluft entkeimt werden. Die Sterilfiltration sollte jedoch dezentral erfolgen, um mögliche negative Einflüsse durch das Leitungsnetz auszuschließen. Die Einhaltung dieser Normen und Vorschriften gewährleistet, dass medizinische Druckluft in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen als zuverlässige und sichere Ressource zur Unterstützung der Patientenatmung und für therapeutische Anwendungen verwendet werden kann. Die Qualität und Reinheit der Atemluft sind von entscheidender Bedeutung für den Gesundheitszustand und die Genesung der Patienten, weshalb sie permanent streng überwacht und kontrolliert werden muss.