Wegeventile

Wegeventile sind in einer pneumatischen Anlage spezielle Steuerventile, deren Aufgabe es ist, den Luftstrom zu regulieren. Sie geben den Weg für das Medium frei, sperren ihn bei Bedarf oder ändern die Durchflussrichtung. Aufgebaut ist ein Wegeventil aus einem feststehenden Ventilkörper und einem beweglichen Schließelement. Das Verschieben dieses Schließelements sorgt dafür, dass entsprechende Anschlüsse verbunden oder isoliert werden.

Je nach Hauptmerkmal gibt es unterschiedliche Formen von Wegeventilen:

  • Bauart: Kolbenschieber- und Sitzventile
  • Betätigungsart: mechanisch, manuell (über einen Druckknopf, Handhebel, Drehhebel, Pilztaster oder Fußtaster), pneumatisch (Umschalten ausschließlich über Druckluft), elektrisch oder elektropneumatisch (Umschalten über elektromagnetisches Signal)
  • Anzahl der Schaltstellungen: monostabile (eine stabile Stellung, Rückstellung durch Federkraft), bistabile (zwei stabile Stellungen) und Drei- oder Mehrstellungsventile
  • Anzahl der Durchflusswege

 

Beschrieben werden Wegeventile nach der Anzahl der Anschlüsse pro Schaltstellung und der Anzahl der Schaltstellungen. Ein 3/2-Wegeventil beispielsweise (gesprochen: drei-strich-zwei oder oft auch drei-zwei) besitzt drei Anschlüsse und zwei Schaltstellungen. Darüber hinaus gibt es aber auch es 2/2-, 3/3-, 4/2-, 5/2-, 4/3- oder 5/3-Wege-Ventile.

Funktionsweise eines Wegeventils

Ein häufig in einer Pneumatikanlage eingesetztes Wegeventil ist das 3/2-Wegeventil. Insbesondere in einfach wirkenden Antrieben dient es dazu, die Druckleitung zu steuern. Ein 3/2-Wegeventil verfügt über drei Anschlüsse: der Versorgungsleitung, der Steuerleitung und der Entlüftungsleitung. 3/2-Wegeventile gibt es in den Ausführungen „Grundstellung geschlossen“ oder in „Grundstellung geöffnet“ bzw. „federrückgestellt“ oder „impulsgesteuert“.

Die Funktionsweise ist folgende: Ein in Grundstellung geschlossenes 3/2 Wegeventil wird an einen einfach wirkenden Zylinder angeschlossen. Anschluss 1 ist mit der Versorgungsleitung mit dem Steuerdruck gekoppelt. Anschluss 2 hat die Steuerleitung anliegen, über die der Aktor angesteuert wird. Empfängt nun das Ventil, beispielsweise über ein elektrisches Signal einen Impuls, schaltet es von Anschluss 1 auf Anschluss 2 (die Steuerleitung). Das Resultat ist, dass die Druckluft einströmen kann und der Zylinder ausfährt. Kommt kein elektrisches Signal mehr, wird es also vom Ventil weggenommen, wird das Ventil durch die Federrückstellung wieder in seine geschlossene Grundstellung zurückgebracht. Über die Entlüftungsleitung wird die Steuerleitung dann entlüftet und der Zylinder fährt wieder ein.